In St. Martin ist das Haus mit Garten kein Auslaufmodell

Ein hoher Anteil der Bürger wohnt in der Lammertaler Gemeinde so, wie es anderswo kaum noch möglich ist. Und das optisch sehr ansprechend. "Darauf schauen wir auch gezielt", sagt Bürgermeister Johannes Schlager, der gerade an der zukünftigen Siedlungsentwicklung arbeitet.
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Johannes Schlager (37) ist seit Herbst 2011 Bürgermeister von St. Martin. Gegen ein erneutes Antreten bei der Wahl 2019 spreche aus derzeitiger Sicht nichts, sagt der Landwirt und selbstständige Unternehmer.
Johannes Schlager (37) ist seit Herbst 2011 Bürgermeister von St. Martin. Gegen ein erneutes Antreten bei der Wahl 2019 spreche aus derzeitiger Sicht nichts, sagt der Landwirt und selbstständige Unternehmer.
SN/minichberger

Die Gemeinde ist streng, wenn es um die Architektur geht. Etwaige Experimente von Häuslbauern hätten ohnehin den Nachteil, dass sie nach einigen Jahren gar niemandem mehr gefallen würden, sagt Bürgermeister Johannes Schlager. Auch nicht den Besitzern. Diese klare Linie beschert der Gemeinde ein auffällig ruhiges und angenehmes Ortsbild.

Die Möglichkeit, zu einem noch vertretbaren Preis (Schlager: "Derzeit liegen wir bei 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter") in schöner Lage zu bauen, bindet viele junge St. Martiner an ihren Ort. Und bringt sogar neue Einwohner. "Wir sind einfach ein schöner Wohnort und man hat in alle Richtungen eine recht gute Verkehrsanbindung", sagt der Ortschef. Im Gegensatz zu vielen anderen ländlichen Gemeinden ist St. Martin eine Zuzugsgemeinde, wenn auch im überschaubaren Rahmen.

Wie es mit der Wohnraumentwicklung künftig weitergeht, wird gerade festgelegt. "Wir sind dabei, das räumliche Entwicklungskonzept fertig zu reformieren", sagt Schlager. Darin wird unter anderem festgelegt, wo in den nächsten 20 Jahren Siedlungsraum entstehen soll. Das Land kontrolliert anschließend, ob die Raumordnungsvorgaben (maximaler Abstand zum öffentlichen Verkehr u. Ä.) eingehalten werden. Wie die meisten Kollegen ist Schlager mit den strengen Vorgaben seitens des Ressorts Rössler nicht restlos glücklich, er hat aber einen entscheidenden Vorteil. "Wir können uns im Zentrum weiterentwickeln." Der günstigen Geografie sei Dank. Und den Grundbesitzern. Die seien gesprächsbereit.

Abgeschlossen ist mittlerweile die Umstellung der Wohnadressen im Ort. "Das war mit viel Arbeit verbunden und lief am Anfang auch nicht ganz problemlos, aber die Leute nehmen es mittlerweile gut an."

Was die Investitionen betrifft, gibt es in St. Martin 2017 keine großen Brocken. "Wir haben in den vergangenen Jahren einiges gemacht. Heuer ist ein Jahr der Konsolidierung", sagt Schlager.

Erfreulich: Nach Jahren des Stillstands wird im Herbst der Radweg nach Hüttau fertig gestellt.


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