Den Sommer verlängern

Kein Wintergarten ist wie der andere. Eines ist jedoch allen gleich: Sie erweitern den Wohnraum und machen die Terrasse ganzjährig zur Wohlfühloase.
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Je nach Ausrichtung eignet sich der Wintergarten für verschiedene Nutzungen.
Je nach Ausrichtung eignet sich der Wintergarten für verschiedene Nutzungen.
SN/baumeister wintersteller

Bei Regen, Schnee und Sturm das Gefühl haben, im Freien zu sitzen und dennoch nicht nass zu werden? Ein Wintergarten macht genau das möglich. "Entweder direkt beim Bau berücksichtigt oder im Nachhinein errichtet, lässt sich mit einem solchen Zubau der Wohnraum in kurzer Zeit erweitern und wird ganzjährig nutzbar", sagt Holzbaumeister Günter Wintersteller. Egal ob Altbau, Neubau, Stadtvilla oder Landhaus − ein Wintergarten wird jeweils dem Stil des vorhandenen Gebäudes angepasst und ist oft in nur wenigen Wochen errichtet. Der Wintergarten zeichnet sich durch eine spezielle Thermoverglasung und thermisch getrennte Elementen aus. "Auf diese Trennung ist besonders viel Wert zu legen, denn sie verhindert die Bildung von Kondenswasser, das Schäden verursachen kann", erklärt Wintersteller.

Ein Wintergarten kann auch über mehrere Stockwerke errichtet werden. Glas-Faltwände lassen sich bis zu 18 Meter vollflächig öffnen − vorausgesetzt, die Statik lässt dies zu − und ermöglichen einen fließenden Übergang in die Natur. Zu bedenken ist, dass ein Wintergarten grundsätzlich genehmigungspflichtig ist.

Je nach vorwiegender Nutzung ist besonders auf die Ausrichtung des Zubaus zu achten. Eine Ausrichtung nach Norden erfüllt den Wintergarten mit gleichmäßigem Licht und eignet sich besonders für Büroräume, während der Anbau nach Osten vor allem in den Morgenstunden von der Sonne erhellt wird. Die längste direkte Sonneneinstrahlung bekommt ein nach Süden ausgerichteter Wintergarten. Eine effiziente Belüftung und Beschattung ist Voraussetzung. Wer Sonne in den Nachmittags- und Abendstunden bevorzugt, richtet seinen Anbau am besten Richtung Westen aus. Architektonisch gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. "Eine Kombination aus Holz und Stahl ist der Rolls-Royce unter den Wintergärten", sagt der Experte überzeugt. Die individuelle Gestaltung der Wände und Böden reicht von Holz über Keramik bis zu Stein. Als Heizung haben sich Kamin- oder Kachelöfen sowie eine Fußbodenheizung bewährt. Die entstandene Wärme kann über Klappfenster in den übrigen Wohnraum abgezogen werden.

Ein wesentliches Thema bei der Planung und Errichtung eines Wintergartens ist die Beschattung. Hier rät der Experte zu einer Überglasbeschattung. "Dadurch können sich die Fensterflächen nicht erhitzen." Spezielle Wintergartenmarkisen richten sich nach der Sonneneinstrahlung und können automatisch gesteuert werden.

Von allzu vielen Pflanzen im Wintergarten rät der Experte ab. "Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, was für die Konstruktion schädlich sein kann." Auch in der Gastronomie werden Wintergärten zur Schaffung von zusätzlichem Gastraum genutzt.

"Sit in Window"
Das Blumenfenster der 60er-Jahre erlebt im eigens entwickelten "Sit in Window" von Holzbaumeister Wintersteller eine wahre Renaissance. Die Wand um ein Fenster wird aufgebrochen, ein Glaskubus in Raumhöhe und einer Tiefe von einem Meter wird angesetzt. "Dadurch entsteht ein ganz neues Gefühl im Raum. Der Licht- und Platzgewinn ist enorm", schwärmt Wintersteller. Ein solcher Zubau ist nicht immer genehmigungspflichtig und sehr rasch umgesetzt.


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