Wenn das Geld abgeschafft ist

Wer der Meinung ist, in Salzburg ist das Wohnen teuer, sollte einmal nach München schauen. In der bayerischen Hauptstadt werden Preise verlangt, die auch deutschlandweit nach ihresgleichen suchen.
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Immobilienmarkt: Ein Prost auf das, was kommen mag.
Immobilienmarkt: Ein Prost auf das, was kommen mag.
SN/AP

Auf dem Münchener Immobilienmarkt wurden im Jahr 2016 insgesamt rund 12,9 Mrd. Euro umgesetzt und damit ein neuer Höchststand festgestellt. Grund für den neuen Rekord sind laut Jahresbericht des Münchener Gutachterausschusses die anhaltend hohe Nachfrage auf dem Wohnimmobilienmarkt, der stetige Aufwärtstrend der Preise und die Verkäufe einiger großer Bürokomplexe. Für den Bericht hat das Gremium sämtliche Kaufverträge ausgewertet, die im Jahr 2016 in München geschlossen wurden.

Auf dem Eigentumswohnungsmarkt wurden rund 4,7 Mrd. Euro umgesetzt, dass entspricht rund 36 Prozent des Gesamtumsatzes. Bei den Wohnbaugrundstücken lag der Umsatz bei rund 1,3 Mrd. Euro und damit zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Mehrfamilienhäuser waren wieder stark nachgefragt und die Anzahl der Transaktionen ist um 19 Prozent gestiegen. Trotzdem lag der Umsatz unter dem Vorjahresniveau, da im Berichtsjahr weniger große Wohnanlagen unter den Verkäufen waren. Auf dem Teilmarkt der Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser stieg der Umsatz um neun Prozent, obwohl die Vertragsanzahl um fünf Prozent zurückgegangen ist.

Auch in München ist das Thema hoher Grundstückspreise aktuell. Für ein Grundstück zum Bau eines Einfamilienhauses in durchschnittlicher Lage mussten im Schnitt 1600 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden, in guten Wohnlagen stieg der Preis schon einmal auf 2100 Euro und in den besten Lagen wurden 4700 Euro erzielt. Spitzenreiter war ein Grundstück mit einen Quadratmeterpreis von 11.500 Euro. Die Baulandpreise in der bayerischen Metropole sind im Vorjahr für eine individuelle Bebauung um 13,5 Prozent gestiegen, für Eigentumswohnanlagen um 31 Prozent.

Das schlägt sich auch auf die Immobilienpreise durch. Eine neue Doppelhaushälfte kostete im Durchschnitt eine Million Euro, gebraucht 920.000 Euro. Ein neues Reiheneckhaus schlug sich mit 890.000 Euro zu Buche, ein Reihenmittelhaus immer noch mit 840.000 Euro.

Ähnlich sieht die Situation bei den Eigentumswohnungen aus. Der Preis erreichte im Durchschnitt 590.000 Euro, das ergibt bei einer Größe von 75 Quadratmetern einen Quadratmeterpreis von 6900 Euro. Je besser die Lage, desto höher die Preise, im Fall Münchens erreichten sie dann zwischen 9550 und 11.800 Euro pro Quadratmeter. Den höchsten Kaufpreis erzielte übrigens eine Wohnung in guter zentraler Lage mit 335 Quadratmetern Wohnfläche um 8,4 Millionen Euro. Das ergibt trotz der Größe immer noch einen Quadratmeterpreis von 25.000 Euro.

Die Preise für gebrauchte Wohnungen stiegen im Durchschnitt um zehn Prozent, ohne Denkmalschutz bedeutet das einen Durchschnittspreis von 385.000 Euro (5150 Euro pro Quadratmeter), mit Denkmalschutz 540.000 Euro im Durchschnitt und 6350 Euro Quadratmeterpreis. Eine bessere Lage führte zu Preisen von 6200 bis 6950 Euro pro Quadratmeter, der Höchstpreis lag bei 28.000 Euro pro Quadratmeter.

Die "Süddeutsche Zeitung" kennt weitere Spitzenwerte: Da wären eine Villa in Oberföhring, 900 Quadratmeter Wohnfläche, für 19 Millionen Euro. Eine Doppelhaushälfte in Bogenhausen für 6,4 Millionen Euro oder ein Reiheneckhaus, 400 Quadratmeter Wohnfläche, für fünf Millionen Euro.

Die Preise in Salzburg
Zum Vergleich: In Salzburg wurden im Vorjahr 1,2 Mrd. Euro mit Immobilien umgesetzt. Das hat die Immobilienkanzlei Hölzl & Hubner aus den Grundbuchdaten erhoben. Neubauwohnungen erreichten demnach einen Quadratmeterpreis von durchschnittlich 4740 Euro, gebrauchte Wohnungen wurden im Schnitt um 3175 Euro verkauft. Ein Quadratmeter Bauland kostete in der Stadt Salzburg um Vorjahr im Durchschnitt 767 Euro, einzelne Spitzenpreise erreichten 1150 Euro.


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