Was Sie über Feigen wissen sollten

Eine scheinbar altmodische Frucht feiert fröhliche Urständ. Nicht zuletzt wegen des Klimawandels.
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Feigen - jetzt ist Erntezeit.
Feigen - jetzt ist Erntezeit.
SN/sn / ploberger

Es hat sich in den letzten Jahren etwas verändert. Waren Feigen früher nur in ganz milden Weinbaugegenden bei uns zu finden, so wachsen sie mittlerweile auch in raueren Gegenden. Denn einerseits wurden frostfestere Sorten gezüchtet und der Klimawandel kommt dieser Frucht zugute. Hier sieben Fakten, die man über Feigen wissen sollte.



1.
Älteste Kulturpflanze

Vor 11.000 Jahren wurden Feigen - bot.: Ficus carica - bereits verwendet. In jungsteinzeitlichen Siedlungen fand man versteinerte Früchte. Es gibt auch Hinweise, dass die Feigen schon mit Stecklingen vermehrt wurden. In Klöstern gab es aber auch bei uns früher oft Feigenbäume (siehe "Feigenhaus"). Feigen gehören zu den Maulbeergewächsen, wie zum Beispiel auch der Ficus benjamin, der eng mit der Fruchtfeige verbunden ist.



2.
Wespe befruchtet versteckte Blüten

Der Feigenbaum hat keine sichtbaren Blüten. Diese stecken in den kleinen Früchten. Es gibt darin männliche und weibliche Blüten. Die Feigengallwespe dringt durch ein winziges Loch am Ende der Frucht ein und sorgt für die Befruchtung. Da es diese Wespen bei uns nicht gibt, muss man selbstfruchtende Sorten wählen.



3.
Sorte richtig wählen

Am bekanntesten ist bei uns die sogenannte "Bayern Feige - Violetta". In Wien-Simmering hat sich aber ein Sammlerpaar ("Bio-Feigenhof" - www.feigenhof.at) auf winterharte Feigen spezialisiert und mittlerweile

50 Sorten gefunden. Bis minus

20 Grad ist zum Beispiel die Sorte Ronde Bordeaux frostfest, die stark wüchsig ist, sich aber auch gut schneiden lässt und hervorragend schmeckt.



4.
Tief genug pflanzen

Feigen sollten zwei bis drei Jahre im Topf gezogen (frostfrei und dunkel überwintert) werden, ehe man sie auspflanzt. Um den Wurzelballen zu schützen, gut zehn Zentimeter tiefer setzen. Erde sollte humos und durchlässig sein. Feigen lieben unsere kalkhaltigen Erden, allerdings sollte sie nie staunass sein.

Jährlich im Frühjahr und Sommer düngen (z. B. mit biologischem Tomatendünger).



5.
Drei Mal ernten - "bunte" Früchte

Sommer-, Herbst- und Winterfrüchte sind, je nach Sorte, an den Bäumen. Bei uns allerdings sind meist nur Sommer- (Juni/

Juli) und Herbstfrüchte (August/September) zu ernten. Es gibt gelbe, grüne, rote und dunkelviolette bis schwarze Feigen.

Die Früchte sind reif, wenn sie sich leicht vom Zweig lösen lassen, und werden nur am Baum reif. Winterfrüchte reifen bei uns freilich nicht.


6.
Vor Frost schützen

In den ersten Jahren im Topf kultivieren. Sicherste Methode: Nach dem Auspflanzen im November einen Maschendrahtzaun (einen Meter hoch) um die Pflanze stellen, mit Laub auffüllen. Oben mit Vlies und Holzbrettern abdecken. Im Frühjahr alle abgestorbenen Äste entfernen.


7.
Kaum Schädlinge

Die meisten Schädlinge sind bei uns nicht winterfest, daher gibt es kaum Probleme. Ein Falter tritt manchmal auf, die Raupe wird mit XenTari (www.biohelp.at) bekämpft. An exponierten Standorten kann die Spinnmilbe auftreten, manchmal auch Wollläuse. Ist aber eher selten.


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