So wird der Rasen zum grünen Teppich

Alle Jahre wieder! Und doch tut sich einiges bei der Rasenpflege. SN-Gartenexperte Karl Ploberger hat die Neuheiten zusammengefasst.
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Bei der Rasenpflege tut sich einiges ...
Bei der Rasenpflege tut sich einiges ...
SN/ploberger

1. Immer mehr Biodünger
Vor einigen Jahren gab es nur einige wenige organische Rasendünger, wie zum Beispiel Oscorna Rasaflor. Jetzt ist die Palette riesig und fast unüberschaubar geworden. Neudorff gehört ebenfalls zu den Vorreitern (Azet-Startdünger und ein spezieller Herbstdünger). Die Umweltpionier GmbH vertreibt einen Biorasendünger, der aus "essbaren" Elementen besteht. Rein biologisch ist auch ein Produkt von HomeOgarden, die (neben anderen) auf die vielen Mikroorganismen im Dünger hinweisen. Generell gilt: Biodünger sind Langzeitdünger, denn erst das Bodenleben macht den Dünger für die Graswurzeln verfügbar.

2. Pflaster, Repair, Lückenlos
Als Substral vor ein paar Jahren mit dem sogenannten Rasenpflaster auf den Markt kam, erwischte man eine echte Marktlücke: Rasensamen, Startdünger (nicht biologisch) und dazu gleich auch die Erde in einem wurde zum Verkaufsschlager. Das praktische Aufstreuen auf Lücken lockte auch die Konkurrenz: Neudorff brachte Lückenlos auf den Markt. Seit heuer springt Seramis (bekannt durch sein Tongranulat) mit Smart Repair auf den Erneuerungszug auf. Man muss bei allen Reparatursets nur den Boden lockern und das Gemisch aus Samen-Erde-Dünger aufstreuen. Das Wichtigste ist aber: Während der nächsten Wochen gut feucht halten!

Neue Grassorten
In der Rasenforschung tut sich auch einiges. Gute Rasensamen (meist teuer!) sind eine Mischung aus bis zu zehn Gräsersorten. Von schnell wachsenden bis zu in die Breite gehenden und zu schattenverträglichen sowie trockenheitsbeständigen Gräsern. Je bunter die Mischung, desto sicherer ist man. Substral kommt mit einem Schattenrasen auf den Markt, der wenig Licht benötigt und normalerweise auf Waldlichtungen wächst.

4. Rollrasen im Vormarsch
Obwohl der "Rasen im Handumdrehen" viel teurer ist, wollen viele nicht sechs bis acht Wochen auf einen begehbaren Rasen warten und setzen auf Rasen von der Rolle. Bei Preisen von vier bis zehn Euro/m2 (unverlegt und mit Selbstabholung) werden viele Gartenbesitzer schwach, bedenken aber nicht, dass die Bodenvorbereitung (tiefgründiges Fräsen, Kompost und Sand einarbeiten) das Wichtigste ist. Die Konsumenten sind nach Monaten vom Ergebnis enttäuscht, wenn sie das nicht beachten.

5. Automatische Bewässerung
Der Sommer des Vorjahres hat es gezeigt: Ohne Bewässerung geht es nicht, wenn man einen schönen Rasen haben will. Automatische Versenkregner sind in der Installation aufwendig, aber danach praktisch und wassersparend. Wer auf einen Golfrasen aus ist, sollte diese Anschaffung nicht vergessen.

6. Mähroboter
Die automatischen Rasenmäher erleben einen Boom und machen das Leben für alle Gartenbesitzer bequem. Einmal installiert, gibt es kaum noch Arbeit, denn der Mäher sorgt genau nach Plan für einen optimal geschnittenen Rasen. Die Grenze zu Blumenbeet und Hecke bildet ein in den Boden eingefrästes Kabel, das von den Firmen fix und fertig verlegt wird. Die winzig kleinen Schnipsel, die täglich vom Mäher abgeschnitten werden, düngen den Rasen. Dennoch sollte man eine Biostartdüngung zur Bodenbelebung aufbringen.

Dieser Artikel ist aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".
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