Schönheit trotzt Kälte und Regen

Die Pfingstrosen blühen heuer verspätet - von rot über zartrosa bis lachsfarben. Schuld an der Verspätung ist das schlechte Wetter.
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Edelpfingstrose in voller Blüte. 
Edelpfingstrose in voller Blüte. 
SN/sn / schmeikal

Dank eines sehr frühen Termins und einer sehr kalten Witterung blühen heuer die Pfingstrosen lange nach Pfingsten. Schön sind sie trotzdem, auch wenn der einen oder anderen bereits offenen Blüte der Starkregen der letzten Woche den Garaus gemacht hat.

Staudenpfingstrosen sind all jene Arten, die im Winter komplett von der Oberfläche verschwinden. Sie ziehen sich im Herbst in ihre unterirdischen Überwinterungsorgane zurück, an der Oberfläche bleiben die braunen Reste der Vegetationsperiode zurück.

Die wohl am häufigsten gepflanzte Sorte ist Sarah Bernhardt. Diese mittlerweile mehr als 100 Jahre alte Edelpfingstrosensorte blüht zartrosa, duftet und eignet sich auch als vorzügliche Schnittblume. In Salzburg ist eine Stütze sinnvoll.

Das gilt für alle Sorten, die höher als 60 Zentimeter werden. Dank unserer reichlichen Regenfälle fallen die Blütenstiele um und können sich mit den schweren Köpfen nicht mehr erheben. Zwar ist Sarah Bernhardt die häufigste, aber natürlich nicht die einzige lohnende Sorte.

Ich finde die dunkelrote, halb gefüllte Red Charm wunderbar: Sie riecht gut, ist standfest und hat eine herrliche Farbe. Ihre Schwestersorte Coral Charm besticht zwar durch eine prächtige lachsfarbige Blüte, die sich von den unzähligen rosa- und lilafarbigen Paeonien wohltuend abhebt, riecht aber leider penetrant nach Katzenpipi. Deshalb sollte sie in sicherer Entfernung von lauschigen Sitzplätzchen gepflanzt werden. Wie sich diese Sorte auch als Schnittblume etablieren konnte, ist mir ein Rätsel. Aber sie taucht seit Jahren hartnäckig in den Angebotslisten der Großhändler auf. Offenbar gibt es ausreichend viele Menschen ohne Geruchssinn.

Wer Höheres anstrebt, ist mit Strauchpfingstrosen gut bedient. Sie zählen zu den Gehölzen, das heißt, dass holzige Stiele im Winter stehen bleiben. An diesen werden bereits im Spätsommer die Blüten für das kommende Frühjahr angelegt, daher bitte nicht im Herbst oder Winter schneiden.

Ende April und im Mai erfreuen die Strauchpfingstrosen dann mit prächtigen Blüten, deren Durchmesser die Staudenpfingstrosen noch deutlich übertrumpfen. Während die meisten Staudenpaeonien mit normalem Gartenboden zufrieden sind, stehen die Strauchpfingstrosen gerne in schwach saurem Substrat.

Mein Gartentipp: Fast alle Kirschen, sowohl Obst- als auch Zierkirschen, sind heuer von Monilia (Triebwelke) befallen. Diese Pilzerkrankung tritt besonders gehäuft auf, wenn zur Blütezeit nasskalte Witterung herrscht. Die Erkrankung schwächt den Baum, bringt ihn aber nicht um.

Heuer ist der Befallsdruck so groß, dass man mit keiner Ernte rechnen darf. Ein Rückschnitt welker Triebe bis ins gesunde Holz und eine ausgewogene Düngung helfen dem Baum.

Dieser Artikel ist aus der gedruckten Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".
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