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Mit Schall Wärme und Kälte erzeugen

Ein ungewöhnliches Forschungsprojekt ist an der FH Burgenland angelaufen.

Aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit der Erzeugung von Wärme durch Schall. Er weiß, vielleicht können Rockkonzerte in Zukunft nicht nur dem Publikum ordentlich einheizen.
Aktuelle Forschungen beschäftigen sich mit der Erzeugung von Wärme durch Schall. Er weiß, vielleicht können Rockkonzerte in Zukunft nicht nur dem Publikum ordentlich einheizen.

Werden wir unsere Häuser künftige mit Lautsprechern heizen und kühlen können? Die Forschung Burgenland entwickelt Technologien, um mithilfe von Schall Wärme und Kälte zu erzeugen.

Das klingt zwar ein wenig nach den Alchemisten des Mittelalters und ihre Versuche, mithilfe des Steins der Weisen aus Quecksilber Gold zu machen - doch im Gegensatz zur Alchemie hat die Physik für Energieumwandlungen diverse Hintertürchen offen gelassen. Das machen sich die Forscher der Forschung Burgenland in ihrem Projekt "Thermoacoustic Heat Pump" zunutze, welches Anfang Juli gestartet ist. Sie entwickeln thermoakustische Wärmepumpen. Wie diese funktionieren, erklärt Projektleiter Werner Stutterecker: "Sehr vereinfacht gesprochen ist es so, dass sich Gase erwärmen, wenn man sie verdichtet, und abkühlen, wenn man sie entspannt. Mithilfe von Schallwellen, die man z.B. mit einem Lautsprecher erzeugt, kann man nun diese Gase dazu bringen, Wärme an einem Punkt aufzunehmen und an einem anderen Punkt abzugeben." Die thermoakustische Energieumwandlung kann in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, etwa Heizen, Kühlen oder für Strom in industriellen Umgebungen oder in Privathaushalten. Und im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmepumpen brauchen die thermoakustischen Wärmepumpen keine herkömmlichen Kältemittel, welche umweltschädlich und mitverantwortlich für den Treibhauseffekt sind.

Obwohl das Prinzip komplex ist, ist die maschinelle Umsetzung relativ einfach und somit ist es durchaus realistisch, dass eines Tages unsere Häuser und öffentlichen Gebäude mithilfe dieser Methode beheizt oder gekühlt werden.

Mit kompetenten Projektpartnern dürften die idealen Bedingungen geschaffen sein: Der Wärmepumpenhersteller Heliotherm hat Know-how aus der Praxis, FOTEC, das Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt, forscht unter anderem an Energiesystemen im Bereich der Weltraumtechnik und die Forschung Burgenland fokussiert sich auf den Aspekt, wie man die Erkenntnisse optimal und sinnvoll in Gebäuden einsetzen kann.

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