Die richtigen Fragen zuerst

Die neue Wohnung oder das neue Haus soll zu den individuellen Bedürfnissen der Bauherren passen. Bei der Erarbeitung eines Gesamtkonzepts kann ein professioneller Partner helfen.
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Der offene Raum sorgt für eine großzügige und dennoch wohnliche Atmosphäre.
Der offene Raum sorgt für eine großzügige und dennoch wohnliche Atmosphäre.
SN/eberharter

Wie soll die Couch für das neue Wohnzimmer aussehen? Lieber eine moderne Küche mit einer Kochinsel in der Mitte oder eine Küchenzeile an der Wand und dafür Platz für den Esstisch? Welche Vorhänge passen am besten zu der Einrichtung? Diese und unzählige weitere Fragen stellen sich all jene, die ein Eigenheim bauen, kaufen oder sanieren wollen. Noch lang bevor diese Fragen zu klären sind, ist eine andere Überlegung von essenzieller Bedeutung: Welche ganz persönlichen Anforderungen stelle ich an mein neues Zuhause?

"Dafür müssen sich die Bauherren intensiv mit sich selbst und ihrer ganz eigenen Lebensplanung auseinandersetzen", sagt Marcel Eberharter. Zusammen mit seinem Vater Rudolf, seiner Mutter Edith und einem Team aus rund zehn Mitarbeitern unterstützt er seine Kunden bei ihren Überlegungen und erstellt mit ihnen zusammen ein Konzept für den neuen Wohnraum. "Wir bilden sozusagen die kreative Oberleitung des gesamten Projekts. Wie ein Dirigent bei einem Orchester", sagt der 27-jährige Marcel Eberharter. "Wir bilden den Link zwischen Bauherrn und Baumeister und begleiten unsere Kunden noch weit über die Schlüsselübergabe hinaus. Wenn gewünscht, übernehmen wir auch die gesamte Konzeption des Innenraums. Bis hin zum kleinsten Handtuch."

Als Erstes erstellt er mit seinen Kunden ein individuelles Anforderungsprofil. "Ein junges Paar stellt an ihre zukünftige 70 Quadratmeter große Wohnung ganz andere Ansprüche als eine junge Familie mit zwei Kindern", sagt der Tapezierermeister und Innenarchitekt. Mittels 3D-Visualisierung werden dem Kunden die erarbeiteten Vorschläge gezeigt, dann wird gemeinsam darüber beraten. Diese Planungsphase dauert etwa ein bis zwei Monate. "Wir arbeiten mittlerweile auch mit vielen Bauträgern zusammen, denn auch diese merken, dass es den Käufern immer wichtiger wird, Wohnraum individuell zu gestalten." Sind die Mauern erst einmal errichtet und der Boden verlegt, sind die Möglichkeiten, etwas zu verändern eingeschränkt.

Daher ist es besonders wichtig, das Gesamtkonzept bereits zu erstellen, wenn klar ist, dass die Wohnung gekauft oder das Haus gebaut wird, jedoch noch nicht mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Bereits bestehende Wohnungen lassen den Planern zwar nicht so viel Spielraum wie ein Neubau, dennoch ist einiges möglich. "Freilich kann ich nicht so einfach das Bad von einer Ecke in die andere verlegen. Es ist aber oft machbar, bestehende Wände zu entfernen oder neue einzuziehen und dadurch ein neues Raumgefühl zu schaffen", sagt der Experte.

Marcel Eberharter selbst hat es nach seiner Meisterprüfung als Tapezierer und Dekorateur nach London verschlagen, wo er die Ausbildung zum Interior Designer absolviert hat. Dort hat er für das Architekturbüro United Designers unter anderem Projekte in Dubai und São Paulo geleitet. "Ich habe in London viel gelernt und kann immer wieder Ideen aus dieser Zeit in meine Arbeit einfließen lassen."


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